Wenn wir anfangen, mit dem Pferd Bodenarbeit zu machen, dann übertreiben wir häufig unsere Körpersprache, machen uns größer, richten uns geräder auf, bewegen unsere Arme in großen Schwüngen. Das ist sinnvoll, um dem Pferd zu zeigen, dass wir auf eine neue Art kommunizieren wollen.
Genauso wichtig ist es aber, diese Übertreibungen wieder herunterzufahren, sobald das Pferd sicher reagiert. Tun wir das nicht, so schreien wir es über unsere überzogene Körpersprache kontinuierlich an. Das hat dann wenig mit der feinen Kommunikation zu tun, die wir anstreben. Aus dem ausgestreckten Arm kann dann ein ausgestreckter Finger werden, aus dem aufgerichteten Körper ein bloßes Einatmen. Pferde sind viel sensibler, als wir glauben.
In einem seiner Videos arbeitet Buck Brannaman sein Pferd am leichten Führseil – er muss die Finger um das Seil nicht schließen, es liegt einfach in seiner offenen Handfläche. Das Pferd reagiert nicht erst auf den Zug am Seil, es folgt dem Gefühl, das das Seil transportiert, schon viel früher, etwa wenn Buck die Hand hebt. Hinzu kommt, dass das Seil aus einem leichten Material besteht, kein schweres Führseil ist. Manchmal können wir die Kommunikation noch deutlich feiner gestalten, auch wenn wir der Meinung sind, schon ein gutes Niveau erreicht zu haben. Die Suche danach lohnt sich – für uns und für das Pferd.