Freiarbeit in Schwarz. Mit Grünspan an der Wand. Foto: Marko |
Dank Facebook und sozialer Netzwerke können wir alle Kleinigkeiten in unserem Leben ganz leicht per Klick mit anderen teilen. Und so scrollen wir uns täglich durch jede Menge Videoschnipsel und Fotos, manche liken wir, andere teilen wir, und über wieder andere schütteln wir den Kopf. Oder grinsen. Über diese letzteren soll es heute gehen. Jene Pferdefotos oder -videos, die für mich in die Kategorie „Thema verfehlt“ fallen.
Als meine persönlichen Favoriten stechen dabei die Pseudo-Harmonie-Fotos hervor: Da will man Nähe vermitteln, indem man sich dicht an den Hals seines Pferdes kuschelt und glücklich in die Kamera lächelt. Auf den zweiten Blick fällt dann aber auf, dass der Unterhals das prominente Merkmal des Pferdes ist – und zwar deswegen, weil es alarmiert und gespannt nach rechts aus dem Bild herausschaut und so gar keine Aufmerksamkeit übrig hat für das Nähebedürfnis seines Menschen.
Der hintere Schwarze hatte sich verabschiedet. Also bespaße ich den vorderen Schwarzen. Und der hintere schaut rüber und überlegt, ob das Abdampfen so eine gute Idee war. Foto: Marko |
Und wie wichtig es sein kann, einfach mal etwas Abstand zum Pferd zu halten und ihm nicht ständig auf die Pelle zu rücken (oder sich auf die Pelle rücken zu lassen). Vielleicht bin ich kaltschnäuzig und herzlos, aber ich muss mich nicht unbedingt in den Pferdehals einwickeln oder an der Pferdenase herum tatschen, um Nähe zum Tier zu suggerieren. Auch wenn Pferdenasen attraktiv und schön weich sind und man sie sehr gerne anfasst, glaube ich, dass uns viele Pferde dankbar wären, wenn wir unsere Hände besser im Griff hätten und unser Kuschelbedürfnis mit menschlichen Artgenossen ausleben. Ein Pferd ist immerhin ein Pferd. Und kein Schoß- und Streicheltier.Wenn ihr euch im Blog durchblickt, werden ihr wenig Fotos von mir mit Pferd finden – meistens darf das Projektpferd allein modeln. Das liegt zum einen daran, dass ich vollkommen unfotogen bin. Und zum anderen daran, dass ich keine Lust auf Foto-Diskussionen habe und auch nicht im Bild sein muss, um die Botschaft des Textes zu verdeutlichen. Dafür reicht meist ein Pferd.PS: Falls ihr Sophies (nicht ganz erst gemeinte) Tipps für das Überleben in sozialen Netzwerken noch nicht kennt – hier geht’s lang.PS: Bei der Suche nach passenden Fotos für diesen Beitrag ist mir aufgefallen, dass fast alle, die bei der Freiarbeit entstanden sind, gut zur Illustration geeignet gewesen wären, da beide Pferde fast immer optimal aufmerksam waren. Ich habe jetzt die Theorie, dass ein weiteres Pferd die Arbeit spannender macht. Mal sehen, ob sich das bestätigt. Ich finde die beiden Fotos inhaltlich sehr passend, da der Fokus der Pferde und meiner übereinstimmt. Belichtung und Kontraste und Hintergrund sind hingegen nicht optimal 🙂 Aber darum soll es ja auch nicht gehen.
Ich find deinen Beitrag echt klasse! Ich habe ein Buch im Cadmos Verlag geschrieben, brauchte 80 Foto´s…. scheiterte dauernd, wegen Unterhals, Halle zu schmutzig, Licht falsch…. Hey, nach 7000 Bilder hatten wir alle. Es geht geile Foto´s zu machen hihi. Und man weiß warum ein Fotoshooting von einem Profi anders läuft. Dieser hat wahrscheinlich schon 700.000 Bilder gemacht und weiß direkt worauf es drauf ankommt. Wie bei allem, man lernt aus den Fehler, entdeckt den Spaß beim Tun und dann kann auch etwas magisches entstehen. 🙂 Liebe Grüße
Ich bettele immer, dass mein Freund mitkommt und fotografiert (das kann der besser als ich). Aber wie du schreibst, kann es echt die Pest sein. Ich komme gerade vom Reiturlaub – und trotz tollem Panorama sind viele Fotos richtig schlecht geworden – schlagende Schweife, nach Insekten beißende Pferdeköpfe und verzerrte Perspektiven, wenn man von oben fotografiert…. alles nicht so einfach 🙂
Ich habe mir erlaubt Deinen Artikel als Inspiration für einen Artikel in meinem Blog zu nutzen, habe Deinen Artikel verlinkt:
http://familienaufstellungen-pferde.blogspot.de/ Eintrag am 14. Mai
Hallo Angelika, danke für die Verlinkung!
🙂