Der Horseman arbeitet mit Phasen. Er bietet dem Pferd an, auf ein kleines Signal zu reagieren (der „good deal“ nach Buck Brannaman, die Phase 1 nach Pat Parelli). Kommt dann nichts, sorgt er dafür, dass er effektiv ist („do what it takes to be effective“ nach Brannaman, Phase 2,3 und 4 nach Parelli).
In der Verhaltenswissenschaft kommen hier Begriffe wie positive oder negative Verstärkung ins Spiel, aber auch Druck und Strafe.
Was mich eine ganze Zeit lang beschäftigt hat, war die Frage, ob eine Phase 4, die durchaus mal knallen kann, einer Bestrafung des Pferdes gleichkommt. Ein Zitat hat mich der Lösung näher gebracht – wobei ich nicht mehr genau weiß, von wem es stammt: „Offer the horse a place to go“. Dem Pferd also den Ort zeigen, wo es hin soll, genauer: ihm die Möglichkeit geben, etwas richtig zu machen.
Das unterscheidet eine Phase 4 von einer Strafe: Wenn ich das Pferd schlage – als Reaktion auf ein unerwünschtes Verhalten -, dann zeige ich ihm damit keine Verhaltensalternative. Meine Phase 4 dagegen ist immer darauf ausgerichtet, dem Pferd „the place to go“ zu zeigen.