Etwas weiter unten habe ich schon einmal über dieses Zitat von Pat Parelli geschrieben: Weder das Pferd, noch der Mensch soll im Miteinander Vermutungen anstellen; das Tier soll warten, bis es eine Aufforderung zum Reagieren erhält und nichts vorwegnehmen, und der Mensch soll nicht mit Vorurteilen und einem festen Bild ans Pferd gehen – denn er könnte überrascht und eines Besseren belehrt werden.
Jüngst ist es mir mit einer alten und erfahrenen Stute so ergangen. Ich dachte, sie sei ein sicheres Pferd, doch weit gefehlt. Als ich darüber nachdachte, ist mir noch ein klassisches Beispiel für diese Art des Irrtums eingefallen: Die Erwartung, dass sich ein schweres Pferd wie ein Kaltblut oder ein als faul deklariertes nur mit viel Druck bewegen lassen, was zur Folge hat, dass wir direkt mit einer hohen Druckphase einsteigen.
Das bringt gleich mehrere Probleme mit sich: a) Nehmen wir uns die Möglichkeit, die Phasen weiter zu eskalieren, um effektiv zu sein. Wir fangen die Kommunikation sozusagen schon schreiend an – was kann da noch folgen? Wenig Gutes b) Nehmen wir dem Pferd die Chance, auf wenig reagieren zu können c) Nehmen wir dem Pferd die Möglichkeit, sich zu verbessern, sprich, wir arbeiten von Anfang an gegen unsere ursprüngliche Intention – das Pferd sensibler zu machen. Wie Ray Hunt sagte: „I’d like to help the human understand how much less they can use and how much more they can get done.“