Im vorhergehenden Beitrag (ihn findet ihr hier) habe ich über den ersten von häufigen Fehlern berichtet, die beim Einsatz von Phasen passieren: die Phase 1 nicht leicht genug zu gestalten.
Heute soll es um den zweiten Fehler gehen, wie er mir oft auffällt.
Die Phase 4 ist emotional und zu heftig. Wenn das Pferd auf mehrfaches Nachfragen immer noch nicht (richtig) reagiert, dann darf man ruhig deutlicher werden. Die Relation zu den ersten Anfragen muss aber stimmen. Ich kann nicht stundenlang superfreundlich nach dem Rückwärts fragen, immer wieder abbrechen, auch, wenn das Pferd nicht reagiert, und dann plötzlich mit einem „Kawumm“ das Rückwärts kompromisslos einfordern.
Das Pferd hat sich darauf eingestellt, dass es nicht reagieren muss, dass der Mensch inkonsequent ist, und dann wird für es aus dem Nichts heraus überfallen. Ein solches Szenario ist wahrscheinlich, wenn dem Menschen irgendwann die Geduld ausgeht, er sich vom Pferd veräppelt fühlt und meint, hart durchgreifen zu müssen. Empfehlenswert wäre eher, von Anfang an deutlich zu machen, was man will und es dann angemessen einzufordern statt eingangs nachgiebig und wankelmütig zu sein, und es am Ende dann krachen zu lassen.