Unsere Ausrüstung für Pferd und Mensch*

Ausrüstung für Pferd und Mensch: Die PN mit Kappzaum und Seillonge, ich mit Stick und Handschuhen.
An guter Ausrüstung haben Pferd und Mensch lange Freude. Foto: Isabel Tomczyk Photography

Shoppen fürs Pferd? Ja, bitte! Wo andere Frauen zum Schaufenster des Juweliers ziehen, Nagellack kaufen und Online-Shops nach der neuesten Jeans durchklicken, liegt mein Fokus eher auf Ausrüstung fürs Pferd (und ab und an auf Schuhen und Handtaschen, aber eher selten ; ) ).

Ich liebe einfach gutes Equipment und bin durchaus wählerisch. Wenn’s um die Ausrüstung des Pferdes und um meine geht, lege ich auf eines den allergrößten Wert: Qualität statt Masse.

Ich investiere lieber am Anfang etwas mehr Geld und habe dann ein Stück Equipment, genauso wie ich es mir vorstelle, an dem ich dank der guten Qualität auch noch lange Freude haben werde. Und weil das eine schon so richtig gut ist, brauche ich kein zweites oder drittes mehr.

Ausrüstung für Pferd und Mensch: unsere Must-Haves

Knotenhalfter*

Super wichtige Ausrüstung fürs Pferd: das Knotenhalfter
Mein Favorite: Das Knotenhalfter von Double Diamond (und die PN findet’s auch nicht schlecht). Foto: Isabel Tomczyk Photography

Mein absolutes Lieblings-Knotenhalfter ist das von Double Diamond (Farbe Brown, Größe Horse, 6mm dick). Zu kaufen gibt es das, wenn es denn lieferbar ist, im Shop von Profi-Tack.

Es ist nicht nur unzerstörbar, da das Material nicht ausfasert und etwas härter ist als Ware, die in Deutschland hergestellt wird. Ich finde die Farbe wunderbar und vor allem: die Passform. Double Diamond Knotenhalfter haben ein längeres Backenstück und ein schmaleres Maulstück – damit sitzt der Kehlriemen garantiert hinter der Ganasche, wo er auch hingehört. Und das Nasenteil verrutscht nicht so sehr. Mehr zum richtigen Sitz eines Knotenhalfters kannst du hier lesen.

Meine zweite Wahl sind die Knotenhalfter der Seilerei Brockamp. Sie gibt es in vielen bunten Farben. Auch sie sind super robust und überstehen sogar die Waschmaschine farbecht. Allerdings raut das Material mit der Zeit etwas auf (ok, wir reden hier von Jahren) und die Passform ist meiner Meinung nach nicht so ideal wie das von Double Diamond. Dennoch: Mit einem Knotenhalfter von Brockamp kannst du an sich nicht viel falsch machen. Du kriegst sie sogar in Spezialgrößen und -farben im Shop der Pferdeflüsterei*. Bei uns ist das Rope direkt ins Knotenhalfter geschlauft.

Knotenhalfter und Rope gehören bei uns zur Ausrüstung.
Immer wieder im Einsatz: Knotenhalfter und Rope der Seilerei Brockamp*. Foto: Marko

Ropes, Seile und Lasso*

Ich finde die Ropes der Seilerei Brockamp ideal. Die Standardlänge von 3,7 Metern ist perfekt für fast alle Bodenarbeitsübungen. Es liegt schön schwer in der Hand und legt sich nicht in Schlingen. Im Shop der Pferdeflüsterei kannst du dir aussuchen, welchen Verschluss du haben willst und welches Seilende*. Hier empfehle ich eine Öse – mit ihr kannst du das Rope dann einfach ins Halfter schlaufen ohne schweren Metallkarabiner. Auf die Lederklatsche am Ende solltest du auch nicht verzichten. Das Seil mit Puschel*, wie du es auf dem Bilder oben siehst, finde ich nicht vorteilhaft. Der Puschel setzt sich mit Halmen und Schmutz voll – und die Lederklatsche gibt dir einfach bessere Argumente, wenn es wirklich mal drauf ankommen sollte.

Neben dem 3,7 Meter Seil besitze ich noch ein 7-Meter-Seil, das Ringrope. Es ist zwar relativ schwer (hat deswegen auch einen Snap und keinen Karabiner), aber gerade für die Arbeit auf dem Zirkel ideal, wenn du deinem Pferd mehr Platz einräumen oder einfach weniger mitlaufen willst. Für super fein ausgebildete Pferde ist eine Seillonge natürlich noch besser – sollte sich dein Pferd dennoch mal ins Seil hängen oder bocken, hast du mit dem Ringrope aber einfach mehr in der Hand. Du kannst es hier im Shop von Procavallo kaufen* (achte auf Lagerware, sonst sind die Lieferzeiten endlos!)

Das Ringrope ist ideal für ein höheres Tempo und mehr Abstand. Foto: Isabel Tomczyk Photography

Ich habe tatsächlich auch ein Lasso. Es ist deutlich leichter als ein Rope und natürlich mit 15 Metern sehr lang. Das Lasso ist perfekt, wenn du viel Platz hast, aber trotzdem eine Verbindung zum Pferd halten willst. Wir nutzen es zum Beispiel auf Spaziergängen. Dann kann die PN voraushaben oder galoppieren und ich muss nicht sprinten.

Das Allerwichtigste: Du musst die Schlaufen unter Kontrolle haben – immer! Ein unordentliches Lasso kann schnell gefährlich werden. Und das Zweitwichtigste: Kaufe unbedingt eines von einem Qualitätshersteller. Viele, die angeboten werden, sind bessere Dekorationsgegenstände, taugen sonst aber nichts. Gute Lassos werden für den Einsatz am Tier gemacht, du gibst sogar an, ob du Links- oder Rechtshänder bist. Soweit ich weiß, ist es in Deutschland nicht erlaubt, ein Pferd mit einer Schlinge zu arbeiten, die sich zuzieht. Deswegen kommen Lassos mit einem Karabiner oder einer Schlaufe um sie im Halfter zu befestigen. Lassos gibt es zum Beispiel im Shop von Parelli.

Stick und Flagge*

Knotenhalfter, Rope und Stick sind als praktische und bequeme Ausrüstung für Mensch und Pferd bei uns oft im Einsatz.
Arm und Körper zeigen den Weg, der Stick begrenzt (siehst du, wie die PN seine rechte Schulter öffnet? So einen „Reach“ willst du haben*. Foto: Isabel Tomczyk Photography

Begleiter in fast allen Lebenslagen ist der Stick mit String, auch Schlag genannt. In meinem kostenlosen Ebook, den Horsemanship Basics, erkläre ich, was es mit ihm auf sich hat. Ich mag die kürzeren Sticks mit maximal einem Meter Länge, weil sie leichter und weniger umständlich zu handhaben sind. Wichtig: Der Schlag sollte nicht viel länger sein als der Stick – sonst wird er unhandlich. Sticks in praktischer Größe und dem passenden Schlag gibt’s im Shop der Pferdeflüsterei.

PN in den Anfangstagen mit Flagge. Foto: Wilfried

Mit Kundenpferden arbeite ich sehr gerne mit der Flagge: Sie bieten einen optischen, akustischen und haptischen Reiz, bringt die meisten Pferde in Bewegung, verursacht aber keine Schmerzen. Pferde akzeptieren sie als Begrenzung am Anfang leichter als den Stick. Damit ist sie optimal zum Sensibilisieren (das Pferd bewegen), gleichermaßen aber auch zum Desensibilisieren (das Pferd abhärten). Ein Stick ist etwas vielseitiger, da man damit zeigenderweise Körperteile direkt ansprechen kann oder sich das Pferd um den Stick biegen kann. Bei der Flagge ist das schwieriger. Deswegen arbeite ich die PN in der Regel mit dem Stick. Wenn du ein Pferd hast, dass dich verhungern lässt – du bringst viel Energie ein und es operiert im Energiesparmodus, versuch’s doch mal mit einer Flagge. Du bekommst eine richtig gute zum Beispiel bei Profi-Tack.

Kappzaum und Seillonge*

Schönheit liegt im Detail: Kappzaum von Hillbury*. Foto: Isabel Tomczyck Photography

Der Kappzaum der PN* stammt vom Qualitätslabel Hillbury. Mir war wichtig, dass er aus weichem Leder ist, kein Naseneisen hat (das finde ich zu klobig und schwer) und dennoch gut sitzt. All das bietet der Kappzaum von Hillbury – noch dazu gibt es ihn in schönen Farbkombinationen ohne viel Firlefanz. Kaufen kannst du ihn auch für komplexe Pferdeköpfe im Shop der Pferdeflüsterei*.

An der Longe in der Kälte – mit Kappzaum und Seillonge von Hillbury*. Foto: Isabel Tomczyck Photography

Passend zum Kappzaum habe ich noch eine Seillonge von Hillbury*. Für feines Longieren ist sie perfekt – aber Vorsicht, die Schlaufen müssen ordentlich gehalten werden, sonst gibt es Seilchaos.

Kopfstücke

Vorteil vom Sidepull: Man kann noch schnell was fressen. Foto: Isabel Tomczyck Photography

Das Reiten haben wir mit einem Sidepull begonnen, das ich mit der PN von den Vorbesitzern übernommen habe. Praktisch finde ich, dass ich die Größe einstellen kann – ich weiß leider nicht, von welchem Hersteller es ist. Mit dem Sidepull kannst du dem Pferd am Anfang glasklar über die Zügel eine Richtung anzeigen.

Mittlerweile reite ich die PN mit Gebiss – das Kopfstück dazu stammt von Weaver Leather. Es ist super schlicht, funktional, ordentlich gefettet und hat eine Traumfarbe. Weaver ist bekannt für seine hohe Qualität und die Langlebigkeit der Ausrüstung. Gekauft habe ich es bei Claire Dupuis Western Horse. Claire sitzt zwar in Frankreich, spricht aber ausgezeichnet Englisch. Sie hat eine super Auswahl und auch die Versandkosten liegen im Rahmen.

Die PN voll ausgestattet. Das schlichte Kopfstück kommt von Weaver Leather. Foto: Isabel Tomczyck Photography

Gebisse und Zügel

Das Gebiss auf dem Bild oben ist ein Ball Hinge Snaffle Bit – ein einfach gebrochenes Gebiss mit einem Ballgelenk. Es wird in den USA gefertigt vom Hersteller Tom Balding. Gekauft habe ich es hier. Zuvor hatte ich ebenfalls ein einfach gebrochenes Gebiss von Weaver Leather mit einer Art D-Ring-Form. Die fand ich aber nicht optimal, da die PN den seitlichen Steg gern mit im Maul hatte und er die Ecke der Oberlippen gezwickt hat.

Die Zügel sind selbst gemacht und aus Paracord geflochten. Ich will mit Slobbern (das sind die Lederelemente direkt am Trensenring) reiten, weil damit die Release schneller ankommt. Das begrenzt die Auswahl an Zügeln und eine „normale“ Mecate ist mir zu schwer und zu dick. Deswegen diese individuelle Lösung.

Reitpads und Blankets

Ich liebe die Farben der Mayatex-Blanket. Sie hat Übergröße, weil sie für Turniere gemacht ist – egal, man kann auch Zuhause damit Spaß haben. Foto: Isabel Tomczyck Photography

Die Show-Blanket ist von Mayatex, du kannst sie hier kaufen. Darunter liegt ein dünner Felt Liner. Nicht das ich sie wirklich brauchen würde, aber ich finde sie wahnsinnig schön.

Für das normale Training habe ich ein Wollfilzpad von Reinsman, gekauft bei uns lokal bei Western Breymann. Ich liebe das Material Filz – es ist natürlich und stoßdämpfend, verteilt den Druck optimal und trägt nicht auf.

Mein Wollfilzpad von Reinsman ist fast immer im Einsatz, wenn auch der Sattel drauf ist. Foto: Marko

Weiteres Zubehör*

Wunderschöne Winterhandschuhe. Foto: Isabel Tomczyck Photography

Ich mag Handschuhe nicht, weil sie einfach nicht das Gefühl bloßer Hände bieten können. Trotzdem sind im Winter manchmal welche nötig, wenn es wirklich fies kalt wird. Meine Winterhandschuhe mit Kaschmirfütterung sind von WMF Meisterhandschuhe, heute Belani Loden. Früher konnte man sich die Farben noch in größerer Auswahl zusammenstellen. Ich glaube, meine Wunschfarbkombi gibt es heute aber immer noch.

Die Hufschuhe sind von Scoot Boots – hätte ich persönlich nie so gekauft, weil mir mit dem Projektwallach ähnliche Schuhe in schöner Regelmäßigkeit um die Ohren geflogen sind. Ich habe mich aber online beraten lassen und es nicht bereut. Die Schuhe passen, sind leicht und bisher halten sie gut. Auch das Anziehen geht schnell und schmerzfrei.

Boots für Mensch und Pferd. Foto: Nadja

Mein Reithelm, der Casco Mistral, ist von der Messe – es gibt ihn aber auch hier bei Amazon*. Er sitzt super, ist einfach zu verstellen, verhältnismäßig leicht und es gibt ihn in Braun 🙂

Zur Ausrüstung für Mensch und Pferd beim Reiten gehört meiner Meinung nach auch ein Reithelm.
Ich reite immer mit Helm. Auf dem Kopf habe ich den Mistral von Casco*. Foto: Isabel Tomczyck Photography

Vermisst du etwas?

Vielleicht vermisst du ein paar gängige Ausrüstungsgegenstände in dieser Liste. Ich arbeite zum Beispiel fast immer ohne Beinschutz, weil ich der Meinung bin, dass die PN ihre Füße selbst sortieren soll. Gamaschen mache ich eigentlich nur drauf, wenn er „hüpfen“ (springen) soll. Für den Fall, dass wir in der Dunkelheit draußen unterwegs sind, habe ich Reflektorgamaschen.

Und dann gibt es da noch Ausrüstungsgegenstände, die mir nicht ans Pferd kommen. Trensen mit Sperrriemen zum Beispiel. Auf meiner schwarzen Liste ganz oben stehen aber die Hilfszügel. Niemals kommen die mir ans Pferd, egal in welchen perfiden Varianten sie hergestellt werden. Beim Thema Hilfszügel schwillt mir der Kamm. Eigentlich müssten sie Hilflos-Zügel heißen – für Reiter, die sich nicht mehr zu helfen wissen und für Pferde, die damit hilflos gemacht werden. Echte Pferdemenschen brauchen keine!


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