Willkommen in der Haustierhölle – mein Pferd ist ständig krank

Reiten auf dem Platz auf gesundem Pferd - hier sind keine Hausmittel notwendig

Wenn ich abergläubisch wäre, würde ich jetzt denken:

„Ich hätte es nicht zu laut sagen sollen.“

Meine Pläne für dieses Jahr mit der PN waren nämlich ganz unbescheiden – den fliegenden Galoppwechseln näher kommen und einen wilden Wanderritt mit Freunden unternehmen. Und während ich noch überlegte, ob ich eventuell Ausreden benötige, um mich aus dem Wanderritt wieder rauszumogeln, weil mir der Mut und die Abenteuerlust abhanden gekommen sind, kam die PN mit diversen lustigen Gebrechen ums Eck. Dazu kommen vier Meerschweinchen und ein junger Hund, die auch der Meinung sind, dass es doch eigentlich prima ist, parallel krank zu sein und ständig neuen Scheiß anzuschleppen. Die Viecher haben in diesem Jahr bereits mehr Ärzte und Therapeuten gesehen als ich in den letzten zehn Jahren insgesamt. Mein Leben 2024 trägt deswegen den Titel „Existieren in der Haustierhölle“.

Warum ich das schreibe? Weil ich weiß, dass die Gesundheit oder besser Krankheit von Pferden in Reiterkreisen ein Thema ist, das vielen unter bzw. auf den Nägeln brennt – ich bin Teil des Clubs! Ich bin solidarisch!

Im Angebot: Milben, Einschuss, dicke Beine, angelaufene Beine

Die Meerschweinchen beglücken mich mit Milben – Stress durch ein neu integriertes Krawallschwein – und einem mysteriös ausgeschlagenen Zahn, der Hund mit Verdauungsproblemen, Unfällen und Lahmheiten. Und die PN? Der kam mir am 24.12 (kleine Weihnachtsüberraschung) letzten Jahres mit einem Ei am hinteren Röhrbein entgegen. Seitdem ist gefühlt immer zwei Wochen Ruhe und dann startet die nächste Runde. Im Angebot bisher: Einschuss am Vorderbein mit anschließender Elefantenschwellung, Zahnfleischentzündung, rätselhafter Haarverlust an der Schweifrübe, eine kleine Schnittwunde in der Zunge, die sich im Verhalten wie eine Koliksymptomatik äußerte (Scharren, Rennen, Wälzen, die Herde terrorisieren), ein heftiger Einschuss am Hinterbein wegen drei Kratzern, der die volle Drogendröhnung benötigte, um wieder zu schrumpfen, eine Schwellung im Bereich der oberflächlichen Beugesehne des Hinterbeins – und dann, als ich lächerliche sechs Tage im Urlaub war – schwellen ihm zunächst die Hinterbeine an und dann noch die Vorderbeine. Für die Maximalentspannung in der Ferne. Echte Erholung eben. *Ironie off*

Kein Pferd, keine Krankheit, keine Hausmittel, stattdessen ein Bergseepanorama

Der Septembermorgen am Eibsee: himmlische Ruhe, kein Mensch weit und breit – und vor allem kein krankes Haustier. Foto: Nadja

Gesundheitsmanagement Pferd: Aber, ich mache doch alles richtig!

Was mich dabei besonders triggert, abgesehen von der Tatsache, dass ich abseits meines Pferde- und Haustierkrankenschwesterntums noch ein Leben habe: Eigentlich dachte ich, dass ich die Gesundheit meines Pferdes ganz gut manage. Warum ist er trotzdem ständig krank?

  • 🍃Er steht im Offenstall in der Herde. Er hat Luft, Licht, Bewegung, Gesellschaft.
  • 🍃Er bekommt gutes Heu rund um die Uhr.
  • 🍃Ich füttere keine industriellen Zucker-Stärke-Mixe, sondern Heucobs, Luzerne und Mineralfutter.
  • 🍃Ich habe einen siebten Sinn für seine Gebrechen und Probleme fallen mir in der Regel sofort auf, auch wenn sie sich erst andeuten.
  • 🍃Ich bimse ihn nicht wie Drecksau, sondern mache ein angemessenes, abwechslungsreiches Programm (also zumindest dachte ich das bisher) mit unterschiedlichen Arten der Belastung und Ruhephasen.

Aus welchen Gründen auch immer, habe ich trotzdem ein mittlerweile 14-jähriges Pferd, das in meiner Wahrnehmung einfach nicht gut dasteht. Er hat mehr Gebrechen als der Projektwallach mit über 20 (hatte der überhaupt welche, die Erinnerung verblasst). Ich sehe seinen langen Rücken, der gefühlt immer schwächer wird und langsam zeichnen sich sogar die Hüfthöcker ab, während sich Kuhlen links und rechts der Schweifrübe bilden, wo früher mal Muskeln waren. Warum auch immer, hat er eine Lymphthematik entwickelt (bis Anfang des Jahres hatte er glasklare Beine – und bei jeder Beule klingeln meine Alarmglocken).

Je schlechter das Pferd dasteht, desto mehr steigt natürlich die Wahrscheinlichkeit für weitere Gebrechen. Oder wie der Spruch geht: Fährt der Tierarzt einmal auf den Hof, wird man ihn danach nicht mehr los und er wird zum Dauergast.

Die Nerven liegen blank – bei Pferd und Mensch

Hinzu kommt: Früher war die Krankenpflege beziehungsstiftend und die PN für jegliche Form der Verarztung wie Massagen, Wickel, Einsalben oder Tablettengabe aus der Hand sehr zu haben. Heute bin ich so genervt, dass seine hysterischen Tendenzen als Reaktion auf meine Ungeduld stark hervortreten – der unbedingt tödliche Klettverschluss der Fliegenmaske ist einfach nicht zu ertragen (Klettverschlüsse an Bandagen oder Ohrenhauben dagegen kein Problem) und das neue Knotenhalfter ist mit Sicherheit ein Todesbote. Er wechselt zwischen Schnorcheln, agitiertem Wegrennen und wieder Herkommen und stockesteifem Innehalten und mein Verständnis ist zero, 0 in Worten: null. Im Wissen, dass ich es in Teilen selbst verbocke, wenn mir die Hutschnur hochgeht und er dann denkt, dass auch ich zu den tödlichen Gefahren zähle, die sich in seinem Leben aneinanderreihen wie die endlose Anzahl seiner Gebrechen in diesem Jahr.

Stallapotheke fürs kranke Pferd - mit ein paar Hausmitteln
Stallapotheke – was wäre ich ohne sie (nicht ganz vollständig)! Foto: Nadja

Das Pferd ist krank – Dr. Google und Internetratgeber

Nun hilft Jammern nicht, auch wenn ich mich dem angesichts der aktuellen Lage sehr gern hingebe, und irgendwas muss man machen.

Wenn ich Dr. Google zu verschiedenen Gesundheitsthemen beim Pferd frage, kommt in etwa das dabei heraus: „Dein Pferd hat garantiert … (füge die schlimmste denkbare Möglichkeit ein). Wenn du nicht direkt den Tierarzt holst, wird dein Pferd den sofortigen Spontantod erleiden und DU bist schuld!“

Das Gleiche betrifft auch diverse Ratgeber-Texte, die man online so findet. Also nicht besonders hilfreich. Nun gibt es aber in der Tat ein paar Dinge, die wir als engagierte Pferdebesitzer, die die Gesundheit ihres Pferdes aktiv verbessern wollen, tun können. Genau. Hausmittel, Kräuter und Co für diverse Pferdekrankheiten wie Einschuss, dickes Bein, Husten, Insektenstiche … Deswegen nun die Beschreibung diverser Maßnahmen, die ich unternommen habe – mal mit mehr mal mit weniger Erfolg.

Mein Pferd hat ein dickes Bein (schon wieder)

An Heiligabend stand die PN leidend wie ein echter Kerl auf der Liegefläche im Stall und schon im Kommen konnte ich an seiner Aura erkennen, dass etwas im Argen liegt: eine Beule bzw. deutliche Schwellung unterm Sprunggelenk, die irgendwie seitlich am Röhrbein schwebte. So etwas hatte ich vorher noch nie gesehen. Erst mal war ich recht unbesorgt, aber eine Google-Recherche ergab dann: potenzieller Griffelbeinbruch! Meine Seelenruhe war dahin. Die PN lahmte zwar nicht, meine kompetenten Miteinsteller und Pferdefreunde sagten, ich solle mich beruhigen, aber ich steigerte mich in die Vorstellung von OP und Boxenhaft hinein. Letztere ist für mich ein rotes Tuch: Sie wird erfahrungsgemäß gern und schnell verordnet – und das stellt mich vor zwei Probleme. Die PN kennt keine Box – er fängt an zu randalieren, wenn er eingesperrt wird. Außerdem bin ich überzeugt, dass Bewegung den Heilungsprozess massiv unterstützt, allein weil der Kreislauf angeregt und alles im Fluss bleibt. Der Gedanke an Boxenhaft verursacht mir deswegen körperliche Schmerzen.

Was mich zudem komplett abgeschossen hat damals: Ich konnte das Ende des Griffelbeins am betroffenen Bein nicht ertasten und redete mir ein, dass es deswegen gebrochen und verrutscht sein muss (das Griffelbein läuft an einem Ende schmal aus und endet in einem kleinen Knöpfchen. Ist es gebrochen, ist meistens diese Stelle betroffen. Das Ende des Griffelbeins wird jeder aufmerksame Pferdebesitzer wahrscheinlich beim Hufeauskratzen oder Bein heben schon mal bemerkt haben. Es sind zwei kleine Knöpfchen innen und außen im unteren Röhrbeinbereich, die man spürt, wenn man mit den Fingern zwischen Röhrbein und Sehnen herab streift – vorausgesetzt, das Pferd hat klare Beine und keine Einlagerungen). Spoiler Alert: nein, es war kein Griffelbeinbruch. Das angeschwollene Gewebe hatte das Knöpfchen nur verborgen.

Krankes Pferd mit dickem Bein beim Spaziergang mit Hausmittel Retterspitzwickel
Mit Retterspitzwickel am Bein spazieren (= Buffet to go) beim Doch-Nicht-Griffelbeinbruch. Foto: Nadja

Retterspitz bei Schwellungen des Pferdebeins

Bei Schwellungen im Bereich der Sehnen und Röhrbeine ist Retterspitz* mein Hausmittel der Wahl. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass konsequentes Wickeln in Kombination mit kontrolliertem Schritt führen auf hartem Boden Wunder wirkt: Im Falle des Heiligabend-Vorfalls ließ sich die Schwellung damit zunächst sichtbar reduzieren und war am Ende gar nicht mehr vorhanden und das Bein wieder völlig klar.

Ich wickele zwei Mal am Tag für 45 bis 90 Minuten: Retterspitzwickel benötigen zwei Schichten. Ich tunke das Retterspitz*-Wasser-Gemisch (50:50) in Verbandswatte, drücke es aus, wickele die um das betroffene Bein und bandagiere dann mit einer normalen Bandage drüber. Mit Bandagierunterlagen funktioniert es genauso gut.

Sind die Wickel unten, schmiere ich Tensolvet, Traumeel Gel oder Percutin Paste* über Nacht auf das Bein. Und am Folgetag geht’s von vorn los. Außerdem bekommt die PN noch 15 Traumeel* über den Tag verteilt.

Im Falle des Doch-Nicht-Griffelbeinbruchs rutschte die Schwellung zunächst in den Bereich oberhalb der Fessel und ließ sich durch das Wickeln und die Bewegung innerhalb von wenigen Tagen soweit reduzieren, dass ich das Griffelbeinköpfchen außen wieder spüren konnte und mein Seelenheil wieder hergestellt war.

Vorsicht:

  • 🔥 Retterspitz* darf nicht mit offenen Wunden in Berührung kommen.
  • 🔥 Die Stute einer Freundin hat davon fast eine Mauke entwickelt – auf jeden Fall mal eine fiese Hautreizung. Deswegen würde ich bei weißen und hellen Pferdebeinen vorsichtig sein.
  • 🔥 Es wird auch empfohlen immer erst auf einer kleinen Fläche zu testen, ob die Haut die Tinktur verträgt.

Einschuss am Pferdebein mit Hausmitteln behandeln

Dieses Jahr auch im Angebot: eine ordentliche Schwellung oberhalb des Vorderfußwurzelgelenks innen – beim genauen Hinsehen offenbarte sich dort eine mehrere Zentimeter lange, oberflächliche Wunde. Einschuss. Der erste richtige (aber hey, da geht noch mehr!).

Die PN bewegte sich staksig und langsam, ging aber nicht lahm im eigentlichen Sinne. Ich habe die bereits geschlossene Wunde zunächst mit Jodseife* ausgewaschen, Betaisodona* draufgeschmiert und Traumeel* gefüttert.

Der Einschuss entwickelte sich sehr dynamisch und rutschte ab – zunächst ins Vorderfußwurzelgelenk und danach noch tiefer bis zur Fessel. Das war zu erwarten, aber es ist kein schöner Anblick, sein Pferd mit einem halben Elefantenfuß zu sehen. Ich war am Punkt, den Tierarzt zu rufen, aber gab dem Ganzen noch einen Tag.

In der Zwischenzeit hatte ich mich aufgeschlaut, dass Retterspitz* auch bei einem Einschuss sinnvoll sein kann. Also nahm ich die Wickelroutine 2x täglich wieder auf. Blöderweise hielten die Wickel in der Bewegung nicht, so dass ich erst wickelte und den Retterspitz* einziehen ließ und danach spazieren ging.

Zusätzlich hat die PN täglich frischen Meerrettich als Breitbandantibiotikum und Notakehl*-Tropfen bekommen, die ebenfalls antibiotisch wirken sollen.

Nach etwa drei Tagen war die Schwellung vollständig abgesackt und begann dann, sichtbar kleiner zu werden. An Tag sechs war nur noch der Bereich um die Wunde verdickt. Dann erst konnte ich erkennen, dass die Wunde doch etwas größer war als erwartet, was die Schwellung die ganze Zeit verborgen hatte. Heute ist das Bein wieder rank und schlank.

Kann ich jetzt sicher sagen, was eine Verbesserung bewirkt hat? Nein. Es gibt Korrelationen, aber keine Kausalitäten. Da ich ja wahrlich aus allen Rohren geschossen habe, kann ich auch nicht sagen, ob es die Kombination war, eine einzelne Zutat – oder vielleicht auch einfach Glück. Die Retterspitzwickel hatten bei diesem Einschuss aber nicht die krass abschwellende Wirkung wie bei der vermeintlichen Sehnengeschichte.

Den zweiten Einschuss – diesmal am Oberschenkel – habe ich mit Hausmitteln nicht in den Griff bekommen. Die PN hatte sich vier kleine Kratzer am Sitzbeinhöcker eingefangen – der Oberschenkel wurde dick, der Muskel berührungsempfindlich und eine Wunde begann zu eitern. Ich hielt sie mit Jodseifewaschung und Propolis offen, damit der Eiter abfließen konnte und zunächst stellte sich eine Verbesserung ein. Aber dann lief die PN stockelahm und bekam Fieber. Der Tierarzt musste her.

Angelaufene Beine im Offenstall – WTF?

So wenig Spaß für so viel Geld: Aktuell hat die PN zwei bis vier dicke Beine. Angelaufen in unterschiedlichen Schwellungsgraden als wäre er ein Boxenpferd, das von 24/7 Graskoppel von heute auf morgen hinter Gitter kommt.

Das Problem ist noch nicht gelöst, Arbeitshypothesen sind:

  • 👉 zu viel Eiweiß durch Klee auf der Koppel und parallel Luzernecobs (wenn auch nur eine Handvoll).
  • 👉 zu wenig echte Bewegung wegen meines Urlaubs und der Reihe der Gebrechen vorher, so dass ich ihn nicht durchgängig länger und im gewohnten Rahmen gearbeitet habe.
  • 👉 neue Anfälligkeit des Lymphsystems, ausgelöst durch zwei Einschüsse in kurzer Zeit hintereinander.
  • 👉 Angestrengter Organismus durch Wetterumschwung und Fellwechsel.

Er bekommt keinen Klee und keine Luzerne mehr, ich mache Lymphputzen, wickele alle vier Beine mit Essigwickeln (Mischverhältnis 1:1) wie beim Retterspitz und gehe spazieren. Damit verschwinden die Wassereinlagerungen und übrig bleiben nur Gallen aus der Hölle (zur Erinnerung: dieses Pferd war bis Anfang des Jahres nahezu gallenfrei). Parallel bekommt er Kräuter, die den Lymphfluss anregen sollen, und einen Globulimix für Lymphe und gegen Entzündungen. Ich gebe dem ganzen jetzt noch eine Woche – er lahmt nicht, ist guter Dinge und hat Go ohne Ende – und wenn sich dann keine Besserung einstellt, geht’s in die nächste Therapeutenrunde.

Hufgeschwür: Hausmittel Leinsamenverbände

Unsere letzten Hufgeschwür-Episoden mit durchaus deutlicher Lahmheit liegen schon eine Weile zurück – ich habe sie auf Anraten der Hufpflegerin mit Leinsamenverbänden behandelt, weil Leinsamen die Entzündung aus dem Huf ziehen sollen und zusätzlich auf Anraten einer Tierheilpraktikerin Hepar Sulfuris Globuli* gegeben. Nach wenigen Tagen war das Thema gegessen – nicht nur einmal. Die gekochten Leinsamen habe ich irgendwie versucht in einen Krankenhufschuh zu integrieren, das war eher schwierig, weil die Masse seitlich am Huf wieder hoch quillt, sobald das Bein belastet wird und man sie eigentlich im Bereich der Sohle haben will. Also hat die PN auch ziemlich viel davon gefressen. Praktisch bei Hufgeschwüren ist ein Behandlungsschuh* – der hält garantiert dich.

Krankes Pferd mit Hufverband beim Fressen
Hufgeschwür – mit Hufverband bzw. eingepacktem Huf. Foto: Nadja

Meerrettich – das natürliche Breitbandantibiotikum (fürs Pferd)

Meerrettich für Pferde habe ich vor Jahren für uns entdeckt, als ich nach einem natürlichen Mittel gegen Husten gesucht habe. Jeder, der schon mal frischen Meerrettich verarbeitet hat, weiß, dass man besser nicht tief einatmet, wenn er gerade gehäkselt wurde oder keinen zu großen Bissen von der Wildschweinbratwurst mit Kren vom Wiener Weihnachtsmarkt nimmt, wenn man im Anschluss nicht unter Atemnot leiden will. Meerrettich kann einfach höllisch scharf sein – und deswegen wäre mir nie in den Sinn gekommen, ihn dem Pferd zu füttern – schon gar nicht frisch. Ich wurde eines Besseren belehrt – Meerrettich ist ein natürliches Breitbandantibiotikum und er wird sogar gern gefressen. Mein Pferd inhaliert jeden Krümel auf. Im Englischen heißt er „horseradish“ – wer weiß, ob darin seine Bedeutung fürs Pferd nicht sogar schon angelegt ist. Wenn du deinem Pferd welchen anbieten willst, schlaue dich vorher auf, ob es Gegenanzeigen gibt.

Mehr zum Thema Meerrettich gibt’s hier.

Mit Propolis gegen hartnäckige Mauke

Eine Freundin ist die Mauke bei ihrem Pferd einfach nicht losgeworden – trotz religiösen Waschens mit Jodseife. Das hat die eh schon gereizte Haut in den Fesselbeugen noch mehr beschädigt und die Hautbarriere kaputt gemacht, so dass sich erst recht Bakterien breit machen konnten. Ich habe ihr Propolissalbe empfohlen (genau diese hier: Propolissalbe*) und innerhalb von einer Woche war das Problem, mit dem sie monatelang herumgemacht hat, gegessen.

Krankes Pferd: Therapiemaßnahmen in Eigenverantwortung?

Wenn ich mich dafür entscheide, erst einmal selbst zu therapieren, dann gehe ich damit ein gewisses Risiko ein. Es ist deswegen wichtig, sein Pferd genau zu kennen, zu beobachten, um bei Verschlechterung schnell reagieren zu können. Abstellen, wegbleiben und Daumen drücken ist dann nicht. Stattdessen bin ich Pferdekrankenschwester, beobachte genau, wie sich Verletzung oder Symptome entwickeln. Stellt sich keine Besserung ein, rufe ich den Tierarzt oder einen anderen Therapeuten.

Dauerkrankes Pferd – gibt’s eigentlich noch irgendetwas Positives hier?

Wende dich der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich

Es gibt keine Probleme, nur Herausforderungen

Gib dem Tag die Chance, der schönste deines Lebens zu werden.

Bla. Salber. Palaver. Aufmunternde Sprüche kann ich im Moment so gebrauchen wie weitere kreative Krankheiten meiner Tiere. Durch das ständige Spazieren gehen mit diversen Wickeln im Schritt über längere Strecken haben sich in der Tat aber ein paar positive Entwicklungen ergeben:

  • 💪🏻 Die Unterquerung der Autobahnbrücke ist jetzt kein Endgegner mehr. Was Anfang des Sommers noch mindestens herausfordernd war, ist jetzt ohne Weiteres möglich. Damit erweitert sich unser Radius immens – und der Wanderritt nächstes Jahr wird realistischer.
  • 💪🏻 Die PN hat ihre Angst vor Traktoren und landwirtschaftlichen Fahrzeugen mit Anhängern aller Art überwunden. Wir können die jetzt in Frieden vorbeiziehen lassen, egal wie sie klappern und quietschen – ohne Sicherheitsabstand von zehn Metern.
  • 💪🏻 Die PN ist jetzt hart abgehärtet. Radfahrer, Inliner, Spaziergänger mit und ohne Hund, mit und ohne Kinderwagen, Rollstuhlfahrer, Ebiker, Rollerfahrer, Motorradfahrer: You name it, we can do it. Das inkludiert auch einen Bus, der im nebeligen Morgengrauen eine Camperconvention abgeholt hat und zwischen dem und einem Maisfeld wir uns ohne Gedöns durchgedrückt haben.
  • 💪🏻 Barken, Flatterbänder und Metallplatten auf dem Feld für schwere Bauarbeiten wurden als ungefährlich abgespeichert – auch wenn sie an unerwartet neu aufgestellt werden.
  • 💪🏻 Unbekannte Wege und neue Pferdegesellschaft als Begleitung haben wir gemeistert.
  • 💪🏻 Heftigen Wind und Starkregen können wir ab – auch fern des Stalls.

Hier erfährst du alles zu meiner Stallapotheke.

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