Springt er oder springt er nicht?

Ok. Wie angekündigt ein Beitrag zum Thema „Wie bringe ich ein faules Pferd zum Springen?“ Ich und der Wallach sind große Freunde der Pause. Eine seiner liebsten Beschäftigungen ist Stehen. 
Der Schlüssel zum erfolgreichen Sprung ist (wie könnte es anders sein) die richtige Vorbereitung. Um körperlich mehr Energie zu bekommen (sprich Trab und Galopp), muss er dafür mental bereit sein. Ich fange also mit langsamen, aber seeeehr präzisen Übungen an („Setze deinen linken Hinterhuf über diese Stange. Und jetzt den linken Vorderfuß“ (sic!)), so dass er mitdenkt, aufmerksam ist und gehorcht. Um zu springen, üben wir also nicht das Springen, sondern die klare Kommunikation

Nach dem mental interessanten Einstieg verlange ich mehr Tempo in Form von Trab – aber nicht zu lange am Stück. Dazwischen immer wieder Pause, stehenbleiben, dösen. Dann schicke ich ihn auf den Sprung. Und wenn er dahin läuft, egal ob im Zuckeltrab oder passagierend – dann lasse ich ihn in Ruhe! Kein Schnalzen, keine erhobene Peitsche, kein aufmunterndes „Los, auf jetzt!“ 
Er tut was er soll, also kriegt er, was er verdient: Ich schweige und gängele ihn nicht. Wenn er sich dann vor dem Sprung entscheidet, stehenzubleiben oder außen herum zu rennen, dann sage ich: „Super! Du willst dich mehr bewegen?Kein Thema!“ und dann darf er die komplette Runde um die Halle drehen, bis er wieder am Sprung ist  (ich gebe nur so viele Hilfen wie nötig. Wenn er läuft, bin ich still). Und dann kann er sich erneut entscheiden, ob er springen will oder eben nicht. Entscheidet er sich dagegen: noch eine Runde. Springt er: Dann gehe ich in die Hocke (verändere meine Haltung also so stark, dass er aufmerksam wird), hole ihn mit Blick auf den Hintern her, und wir pausieren. Und er wird sich dann gut überlegen, ob er Runde um Runde dreht, oder sich für die paar Sekunden am Sprung anstrengt und danach die Pause bekommt. 

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