Die Beziehungswende oder wenn der Dicke dichtet

Ich wollte einen seriösen Artikel über Horsemanship und seine Wurzeln schreiben. Ordentlich recherchiert, informativ und dennoch leicht zu lesen. Aber mein Hirn wollte etwas anderes. Bei rausgekommen ist das hier: Ein Gedicht vom Pferd verfasst.

 

 

Protokollant

(Friese)

halte gleich mal fest:

Heute startet mein Protest!

Du
(Mensch)
kannst zwar den Druck noch steigern,
dennoch werde ich mich weigern,
das zu tun, was du verlangst –
die Peitsche macht mir keine Angst!
Denn für diese Kooperation,
fehlt‘s mir am gerechten Lohn.
(Mash und Möhren)
Besser ist‘s, du gehst jetzt weg,
denn ich beweg‘ mich nicht vom Fleck.
Du willst das Hindernis jetzt springen?
Kannst du gerne selbst vollbringen.
Ich selbst bleib‘ davor lieber stehen,
um mir die Stangen anzusehen.
Denn es wird mir widerstreben,
dafür die Füße anzuheben.
(und vielleicht ist die Stange essbar)
Du willst vielleicht mehr Energie,
doch von mir kriegst du die nie.
Kalorien muss ich sparen –
werd‘ ja schließlich nicht gefahren!
Stattdessen muss ich zur Koppel laufen
ihr könntet ruhig nen Hänger kaufen!

(Mit 80 km/h auf der A5 schneller als ein Rennpferd)

Pferde verstehen Blog

Empfehlung: Egal wohin es geht,
sicherheitshalber immer einen Snack im
Maul mitnehmen. Man weiß nie, wann
es das nächste Mal was zu fressen gibt.
Foto: Nadja

Noch was:

Künftig werde ich mich wehren,
denn ich will mehr Gras verzehren.
Drum lautet meine Priorität:
Hier wird jetzt das Gras gemäht.
(und nicht vom Klaus!)
Lässt du mich hier ausgiebig weiden,
kann ich dich etwas besser leiden.
Doch eines kannst du echt vergessen:
Mit Fressen kannst du dich nicht messen!
Und: Das Reiten kannst du knicken,
da werd‘ ich wie ne Stute zicken!
Apropos:
Den andern ist‘s nicht zuzumuten,
drum lass‘ mich doch zu den Stuten.
Stuten, die sind ideal,
du dagegen eine Qual.
Drum gibt‘s darüber nix zu streiten:
Ab heut‘ lass‘ ich mich nicht mehr reiten!
Du brauchst auch gar nicht argumentieren
geh‘ du doch mal auf allen Vieren
dann setz‘ ich mich obendrauf,
und dann sag‘ ich mal, auf Mensch, lauf!
(im Kruppe- und im Schulterherein)
Ich seh‘ das deutlich diff‘renzierter,
bin ein armer, schikanierter
Wallach – doch dem setz‘ ich jetzt ein Ende
hier kommt die Beziehungswende.
Wie, du bist jetzt arg frustriert,
weil der Dicke nun nicht mehr pariert?
In diesem Fall kann ich dir raten,
dem Friesen doch eins draufzubraten.
Der steht in der Box und wartet schon

auf menschliche Interaktion.

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2 Kommentare

  1. *Applaus* Was für eine unerwartete, aber schöne Entwicklung des Posts!! ;D Sehr gelungen. Eure Pferde sind ja lauter Literaten. Während der Pfridolin nen Krimi schreibt wird hier sogar gedichtet… 🙂

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